Koen und Andres Vereecke: mit vier Pferden in den Top Ten des Z-Rankings

„Sportlicher Erfolg motiviert"

Das jüngste Z-Ranking war eine auffallende Rangliste. Nicht bei den Pferden, jedoch bei den Reitern. Koen Vereecke und sein Sohn Andres sind nicht weniger als viermal in den Top Ten notiert. Koen ist Zweiter mit Bonfois van ’t Hof v Eversen Z, einem Sohn von Bisquet Balou, den er auch ausbildete. Andres steht mit Donna vd Windeweg Z (Diamant de Semilly) auf dem dritten Platz. Koen ist mit Tibo vd Windeweg Z (Thunder vd Zuuthoeve) auch Fünfter, und Andres schließt die Top Ten mit Diadarco van Evendael Z (Diamant de Semilly) ab.

Andre ist darüber selbst verblüfft, aber er hat auch eine Erklärung dafür: Wir haben in Oliva überwintert, wo wir gute Ergebnisse erzielten. Ich gewann dort sieben Prüfungen, mein Vater fünf. Außerdem ritten wir oft in die Placierungen". Andres wurde Ende Dezember zum „Talent des Jahres“ gekürt und gehört zur fünften Vereecke-Generation, die mit Pferden ihren Lebensunterhalt bestreitet. Ihre Pferdegeschichte geht zurück bis 1892.

Dass Andres in die Fußstapfen seines Vaters treten würde, lag auf der Hand. „Das war schon früh eine ausgemachte Sache. Meine Eltern und beide Großeltern haben mit Pferden zu tun. Ich habe nie etwas anderes gesehen. Und ich konnte Andres doch nicht das verbieten, was ich selbst gemacht habe", lächelt Koen, 52, und seit kurzem mit Karline De Brabander verheiratet.

Andres: „Ich sah, wie mein Vater arbeitete und wollte das auch, wobei ich sehr gut wusste, dass Pferde immer weggehen. Ich habe das bei meinen Eltern und beiden Großeltern nie anders gesehen. Das ist manchmal verdrießlich, aber es saß von Anfang an in meinem Hinterkopf. Bei Castres vd Begijnakker Z (Coriano Z) tat es mir leid. Er gewann die Belgische Meisterschaft (BM) der Vierjährigen und ging fehlerlos durch die Prüfungen für Fünfjährige. Bei den Sechsjährigen ritt ich ihn wegen meines Unfalls nicht, bei den Siebenjährigen gewannen wir den Cup von Belgien und wurden Zweite bei der BM. Kurz vor der WM auf Zangersheide wurde er verkauft. Castres war das erste Pferd, das ich ganz und gar selbst ausgebildet und zum BM-Silber gebracht habe".

Andres Vereecke & Castres vd Begijnakker Z

„Wir sind beide im Sport ambitioniert, aber man muss die Möglichkeiten und Mittel beachten", füllt Vater Koen an. Er gibt auch zu, dass er die Pferde jetzt für die sportliche Karriere seines Sohnes länger behält: „Unser Modell ist der Blaudruck eines durchschnittlichen Sportstalls: jeder Reiter muss immer wieder neu beginnen. Denn selbst das beste Pferd wird einmal zu alt für den Sport. Tatsache ist, dass der Verkauf von beispielsweise Jativia und Igor uns ermöglicht hat, in junges Talent zu investieren. Wir können besser in der Breite investieren und die Pferde länger behalten. Das wäre ohne den Verkauf von Jativia, die den GP von Mechelen gewann, und von Igor, der im GP von Luik siegte, nicht möglich gewesen“.

Koen Vereecke & Diadarco van Evendael Z

Gemessen an den jüngsten Erfolgen denkt Koen doch noch nicht ans Aufhören? „Ich möchte noch zehn Jahre Turniere reiten, aber es ist natürlich einleuchtend, dass man als Vater mehr Freude hat, wenn man seinen Sohn gut reiten sieht. Ich habe Igor anfangs geritten und hätte an ihm auch viel Freude gehabt. Aber es macht mir noch mehr Freude, wenn ich ihn mit Andres im Parcours sehe. Nun ja, natürlich liege ich vor Andres und habe nicht vor, wegen ihm einen Schritt zurück zu machen. Ich gewann viel mit Diadarco van Evendael Z (Diamant de Semilly), der jetzt seine Karriere mit Andres mit dem gleichen Erfolg fortsetzt".

„In der Regel haben wir beide unsere Pferde, aber manchmal wechseln wir", sagt Andres. „Ich bin mit Donna Dritter im Z-Ranking, aber es war und ist das Pferd meines Vaters. Ich übernahm es, als er wegen Rückenproblemen nicht reiten konnte. Donna und Tibo sind beide von Luc Deknudt gezogen, mit dem wir schon seit Jahren eine gute Zusammenarbeit haben. Luc ist Zahnarzt und Hobbyzüchter. Sein Sohn bildet die Pferde aus, danach kommen sie wegen des Sports zu uns. Luc Deknudt ist ein sehr realistischer Züchter mit einem ehrlichen und objektiven Blick auf die Pferdewelt. Auf diese Weise ist es ein prächtiges Zusammenarbeiten. Und ja, die Pferde werden einmal verkauft, aber es gibt keinen Zeitdruck“.

Koen & Donna vd Windeweg Z

„Der siebenjährige Bonfois van’t Hof v Eversen Z kam im vergangenen Jahr in unseren Stall. Ronny Maes ist der Züchter und Besitzer. Eine Reiterin bildete Bonfois aus, und es war die Absicht, ihn für den Sport in unseren Stall zu bringen. In Spanien tickte er nur eine Stange an. In den anderen Prüfungen stand er regelmäßig vorn. Es ist vielleicht voreilig, aber Bonfois ist ein Pferd, das bei der WM auf Zangersheide nicht schlecht aussehen würde. Er tut immer sein Bestes und macht jeden glücklich. Über einen Verkauf wurde noch nicht gesprochen, aber man weiß, wie das geht. Wer kann die Zukunft voraussagen? Ich würde ihn jedoch gern bei der WM springen sehen“, lächelt Andres, der selbst viel mit Diadarco van Evendael Z gewinnt, den sie nach dem Tod des früheren Besitzers kauften. „Was für ein Pferd! Er enttäuscht niemals. Zuhause ist er faul und arbeitet nicht gern. Wenn er die Piste sieht, wird er wach und ist voll dabei. Und fast immer vorn bei der Siegerehrung".

Koen & Bonfois van 't Hof v Eversen Z

Dass Vater und Sohn soviel gewinnen, hat das mit ihnen oder mit den Pferden zu tun? „Ist das nicht eine Kombination von beidem? Wir bilden Sportpferde aus, und ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung ist die Schnelligkeit. Sie müssen lernen, schnell zu sein und zu reagieren. Die erlaubte Zeit wird immer knapper vorgegeben, und man gewinnt durch Schnelligkeit“. Oder liegt es an dem Fakt, dass es Z-Pferde sind? „Weil sie wettkampfbereiter gezogen sind? Vielleicht, aber das ist eher ein Zufall. Man findet die Pferde überall, und wir sind mit unseren Z-Pferden zufrieden. Sportlicher Erfolg motiviert", schließt Andres.

 

 

 

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