Agana van het Gerendal Z - vom Rohdiamanten zum perfekt geschliffenen Juwel

Ben Verheij weiß es nur allzu gut: man kann ein noch so gutes Pferd züchten, doch wenn das Tier nicht zur richtigen Stelle kommt, hört man nie wieder etwas von ihm. Glücklicherweise ist das bei Verheijs Zuchtprodukt Agana van het Gerendal Z nicht der Fall. Nachdem der Sohn von Aganix du Seigneur Z und Naminka (v.Topas) als junges Pferd unter Verheijs Tochter Jil fantastische Resultate erzielte, kam Agana schließlich zu Lillie Keenan, die zu den besten amerikanischen Reitern zählt. Und dort scheint sich der jetzt neunjährige Hengst zu einem absoluten Weltpferd und potentiellen Tokio-Kandidaten zu entwickeln. Vor einigen Wochen gewann die Kombination eine schwere Prüfung beim Winter Equestrian Festival in Wellington, Florida.

Agana van het Gerendal Z                                             @ Eliane Feltz

Rohdiamant

„Es kann mit den beiden eine sehr schöne Geschichte werden. Ich bin jetzt heilfroh darüber, dass das Pferd zu ihr gekommen ist“, beginnt Verheij zu erzählen. „Anfangs kannte ich sie noch nicht, ich hatte noch nie etwas von Lillie Keenan gehört. Zuerst hatte ich einige Bedenken, aber das erwies sich als völlig zu Unrecht, denn sie kann wirklich fantastisch reiten. Ich denke so ein bisschen, dass die beiden sind füreinander geboren sind. Ich bekomme einfach eine Gänsehaut, wenn ich sie einen so guten Parcours springen sehe".

 

Lillie Keenan ist 24 Jahre alt und gehörte in ihrer Pony- und  Juniorenzeit schon immer zu den besten jugendlichen Reitern in Amerika. Sie hat den ultimativen amerikanischen Reitstil tadellos unter dem Knie, hat von den besten Trainern gelernt und hat eine Familie, die sie auf jede Weise unterstützt. Lillie Keenan hat einen unbändigen Einsatzwillen, arbeitet hart und ist nicht nur am Springen auf höchstem Niveau interessiert, sondern vertieft sich auch in die Zucht und in das Ausbilden von Pferden. Zur Zeit unterhält die Amerikanerin ihren eigenen Stall, die Chansonette Farm, nahe Wellington, Florida. Dort wird sie trainiert und begleitet von McLain Ward. „Wir haben einfach einen Rohdiamanten abgegeben und die haben ihn auf eine perfekte Weise zu schleifen vermocht", so Verheij weiter. „Ich finde das wirklich gewaltig. Aller Kredit für Lillie und McLain. Wenn man ein solches Pferd gezogen und auf den Markt gebracht hat, dann muss man einfach das Glück haben, dass es auf den rechten Fleck kommt. Besser kann man es nicht haben“.

Das Schönste, was mir passieren konnte

Agana van het Gerendal Z war fast sieben Jahre alt, als er über Abdel Saïd und Keenans damaligen Trainer Cian O’Connor an Lillie Keenan verkauft wurde.

Jil Verheij & Agana bei der WM für Junge Springpferde in Lanaken

Zuvor war der schöne Braune unter Jil Verheij außergewöhnlich erfolgreich, mit einem vierten Platz bei der WM für Junge Springpferde in Lanaken als einem der Höhepunkte. „Dass mein eigenes Zuchtprodukt es unter meiner Tochter so gut machte, war das Schönste, was mir passieren konnte. Das sind die schönsten Jahre meines Lebens gewesen“, sagt Verheij. „Aber es gab immer so viele Nachfragen nach ihm. Als Vierjähriger ging er in Geesteren in den Prüfungen für junge Pferde. Ich wusste damals schon, dass er gut war, aber ich war mir noch nicht bewusst, dass er so gut war. Ich weiß noch, dass mein Telefon während meiner Arbeit als Zahnarzt ununterbrochen klingelte. Jeder wollte ihn damals schon haben. Und je öfter sie anriefen, je schöner fand ich das eigentlich“, lacht Verheij.

"Dass mein eigenes Zuchtprodukt es unter meiner Tochter so gut machte, war das Schönste, was mir passieren konnte", sagt Verheij

Die Spitzenleistung bei der WM auf Zangersheide war auch enorm erinnerungswürdig für Verheij. „Ich habe die Zucht immer zusammen mit meinem Vater betrieben, und Jil wurde Vierte bei der WM kurz bevor er starb. Mein Vater hat das damals gerade noch mitbekommen. Das war sehr schön für ihn: sein eigenes Zuchtprodukt mit seinem Enkelkind“.

Aganix du Seigneur Z

Aber wie verliefen die ersten Jahre von Agana eigentlich, und warum entschied sich Verheij, mit dem damals erst vierjährigen Aganix du Seigneur Z zu züchten? Das ist eine besondere Geschichte. Verheij: „Seit 1993 züchten wir mit dem Freiminka-Stamm. Die Vollschwester von Aganas Mutter war das erste Fohlen, das wir aus dem Stamm kauften, aber wir bekamen sie nie tragend. Diese Limminka ging dann unter Emile Tacken gut im Sport und wurde schließlich als Achtjährige sehr teuer nach Amerika verkauft. Wir kauften dann die Vollschwester von Limminka, doch diese Naminka wurde schon sehr früh verletzt. Daraufhin haben wir sie voll in der Zucht eingesetzt. Naminka war eigentlich ein noch besseres Pferd als ihre Schwester. Aber gut, im Nachhinein ist das unser Glück gewesen. Wir haben mit ihr immer gezüchtet und wir haben mit ihren direkten Kindern viel Erfolg gehabt. Mit ihren Töchtern habe ich jetzt auch noch viel Erfolg in der Zucht“, so Verheij.

Naminka, die Mutter von Agana van het Gerendal Z

Durch den bekannten belgischen Züchter Luc Henry kam der Niederländer Verheij zu Aganix du Seigneur Z als Hengst für seine Stute. „Luc rief mich einmal an und sagte, dass er jetzt einen sehr guten Hengst habe. Er hatte Aganix als Jährling gekauft und sagte, er habe noch nie so etwas gesehen. Ich ihn mir bei ihm angesehen. Der Hengst zeigte als Dreijähriger in der Tat ein fantastisches Freispringen“, bestätigt Verheij, der danach in Zusammenarbeit mit Henry Embryotransfer durchführte. „Daraus wurden vier junge Hengste geboren. Einer von ihnen ist als Zweijähriger eingegangen, aber die anderen drei springen alle international, wobei Agana der deutliche Ausreißer ist. Agana ist wirklich ihr Meisterstück gewesen“.

Aganix du Seigneur Z

Viel Übersicht

Nachdem Agana abgesetzt werden konnte, hat Verheij den jungen Hengst zur Aufzucht nach Limburg gebracht. „Erst als Dreijährigen habe ich ihn wiedergeholt und zu Jil und ihrer Mutter Sandra gebracht". Verheij bekam schon schnell spitz, dass er ein gutes Pferd gezogen hatte. „Als ich ihn als Dreijährigen zu Jil und Sandra brachte, ließen wir ihn direkt einen Sprung machen, als er aus dem Transporter kam. Das hatte er wirklich noch nie gemacht. Er hatte noch nie ein Hindernis gesehen. Aber Jil und Sandra glaubten mir nicht. Vom ersten Sprung an war es unnormal, wieviel Qualität er zeigte. Von Beginn an hatte er gleich viel Übersicht, er wusste genau, was er tun musste, und er hatte eine sehr schöne Technik“, erinnert sich Verheij. „Jil und Sandra haben einen perfekten Job mit ihm gemacht. Vom ersten Turnier an gab es schon eine große Nachfrage nach ihm. Er war direkt ein auffallendes Pferd. Er hatte einfach sehr viel Verstand und ging immer Null“. Verheij hatte den Hengst eigentlich bis zum neunten Lebensjahr behalten wollen, aber beschloss etwa drei Jahre vorher, ihn doch zu verkaufen. „Es wurde soviel Geld für ihn geboten, es war unverantwortlich, ihn zu behalten. Im Dezember seines sechsten Jahres wurde er verkauft".

Aushängeschild

Inzwischen war Agana beim AES gekört worden. „Im Nachhinein gesehen ärgert es mich, dass ich ihn nicht bei Zangersheide kören ließ", gibt Verheij zu. „Aber das ist glücklicherweise doch noch einmal möglich. Er ist für Aganix ein Aushängeschild und hat schon eine Gewinnsumme von fast 80.000 Euro. Für ein Pferd seines Alters ist das wirklich sehr gut. Ich habe auch ein paar Phänomene von Kindern von ihm. Die springen fantastisch". Agana van het Gerendal Z klingt also wie ein echter Gewinn für die Springpferdezucht. „Ich denke, dass er nach seiner Sportkarriere ein sehr guter Hengst für die Zucht sein wird. Mein Telefon steht derzeit nicht still durch Leute, die von ihm decken lassen wollen. Ich habe noch 200 Portionen von ihm, aber ich habe mit Lillie abgesprochen, dass ich sie für mich selbst behalte oder dass ich es mit ihr abstimme, wenn ich sie an jemand anderen geben will. Und wenn das der Fall ist, dann nur für sehr exklusive Stuten“, so Verheij. „Ich vermute jedoch, dass er dereinst einmal als Deckhengst auf den markt kommt“.

Ein Fohlen von HH Azur und Agana van het Gerendal Z?

Bevor die züchterische Karriere von Agana feste Formen annehmen könnte, hofft Lillie Keenan, den Hengst noch etliche Jahre auf höchstem Niveau im Sport zu genießen. „Seit ich ihn habe, wurde nicht mehr mit ihm gezüchtet. Er ist im Sport so unglaublich wichtig für mich", sagt sie. „Kurzfristig hoffe ich, mit ihm auf höchstem Niveau sehr wettkampfstark zu sein. Mit ein paar Spitzenplacierungen auf Fünf-Sterne-Turnieren als Kerzen auf der Torte. Aber ich finde es noch viel wichtiger – und ich hoffe es von Herzen –, dass ich ihm eine lange und glückliche Karriere auf hohem Niveau im Sport geben kann, und dass er happy bleibt. Dann kommt im Laufe der Zeit wahrscheinlich eine Phase, in der wir mit ihm züchten werden. Ich möchte absolut ein paar Nachkommen von ihm haben und sie auf Turnieren reiten. Wenn ich noch einen wie ihn bekommen kann, wäre das echt gewaltig“.

Keenan weiß aber, dass das Kombinieren einer sportlichen mit einer züchterischen Karriere in Amerika lange nicht so einfach zu regeln ist wie in Europa. „Wir haben hier nicht die Kultur wie in Europa, wo Zucht und Sport Hand in Hand gehen. Aber in den Jahren nach seiner Sportkarriere wäre es gewaltig, wenn er Nachkommen produzieren kann". Eine interessante Stute für Agana weiß Keenan schon mit Bestimmtheit. „McLain hat schon ein paar Scherze darüber gemacht, seine Topstuten von Agana decken zu lassen. Ein Nachkomme von Azur und Agana wäre doch fantastisch?"

Mama Pam Keenan

Keenan kann schon mal ganz lyrisch in bezug auf Agana sein, doch als sie den Hengst damals ausprobierte, war sie alles andere als überzeugt davon, dass sie mit ihm eine gute Kombination bilden würde. „Als ich ihn ausprobierte,  war es nicht so, dass ich ihn nicht wollte, aber ich hatte das Gefühl, dass ich das Pferd eigentlich nicht reiten konnte. Wenigstens nicht, dass ich das Beste aus ihm herausholen könnte. Als ich während des Ausprobierens auf das erste Hindernis, ein kleines Kreuz, zu galoppierte, patzte ich gigantisch. Ich bezweifelte, dass ich dem Pferd jemals den Ritt geben könnte, den es benötigte. Ich konnte meinen Abstand nicht einmal einschätzen!“

Pam Keenan mit Agana

Aber es gab mehr, bei dem sich Keenan fragte, ob Agana das richtige Pferd für sie sei. „Als junges Pferd sprang er immer in sehr schöner Manier, er war sehr wettkampfbereit und sehr vorsichtig. Und er sprang so außergewöhnlich gut, als wir ihn ausprobierten“, erinnert sie sich. „Bei einigen Pferden, die soviel Qualität zeigen, zweifelt man am Vermögen. Das war für mich bei Agana auch die Frage. Aber ich lag völlig falsch, denn jedes Mal, wenn wir etwas mehr von ihm verlangten, und ihn ein Niveau höher springen ließen, war es, als wenn er einen anderen Gang einschaltete". Zum Glück war Keenans Mutter Pam gleich ganz überzeugt von dem Pferd. „Ich habe das schon ein paar Mal zuvor mit meiner Mutter gehabt“, erinnert sich Lillie. „Dass ich mir bei einem Pferd nicht sicher war, aber dass meine Mutter ein gutes Gefühl bei ihm hatte und sagte, dass wir das Pferd kaufen würden. Im Fall von Agana sagte sie auch: ,Wir kaufen ihn und du lernst, ihn zu reiten´“. Lillie muss lachen, wenn sie daran zurückdenkt. „Sie lag ganz und gar am richtigen Ende“.

Es ist, als ob er englisch spricht

Mutter Keenan ist immer noch eng mit der Karriere von Agana verbunden. Nicht nur als treuer Supporter, sondern auch als Heimreiter des Pferds. „Meine Mutter wird in diesem Jahr 70 Jahre alt. Sie kann sehr gut reiten, vor allem dressurmäßig. Sie ritt als Junior und war sehr erfolgreich, aber sie ist auch sehr klein“, beginnt Lillie zu erzählen. „Sie hält etwas von dem Pferd und hat immer an es geglaubt. Und sie findet es herrlich, es zu reiten". Pam macht das auch regelmäßig.

Pam Keenan hält etwas von dem Pferd und hat immer an es geglaubt. Und sie findet es herrlich, es zu reiten

Lillie befürchtet nicht, dass Agana für eine so kleine, ältere Frau zuviel Hengst ist. „Er weiß, dass er Hengst ist, wenn sie ihn in seine Weide bringt oder wenn sie ihn bei der Musterung während eines Turniers vortrabt. Aber sobald er meine Mutter sieht, verhält er sich wie ein liebes Pony. Er spürt zu hundert Prozent, dass er sich auf alles konzentrieren muss, was sie von ihm verlangt, wenn sie ihn reitet. Sie reitet ihn ohne Sporen, nur mit einer kleinen Gerte und auf einer einfachen Trense. Sie galoppiert über Stangen auf dem Boden und macht kleine Sprünge mit ihm. Er ist echt ein Traumpferd für mich und für sie. Ich kann ihn ihr immer anvertrauen. Es macht nichts aus, zu welcher Tageszeit sie ihn reitet, ob er gerade einen Tag frei gehabt hat oder ob die Nachbarn mit dem Grasmähen beschäftigt sind – für sie ist er jeden Tag exakt das gleiche Pferd. Es ist, als ob er englisch spricht, und als ob ich ihm erzählen kann, was er am Tag zu tun hat", sagt Lillie liebevoll. „Aber das ist auch ein Gewinn für uns als Kombination. Sie wiegt ganz und gar nichts, knapp 50 Kilo, und sie gibt ihm eine vollständige Arbeit von 45 Minuten. Es ist sehr schön mit ihr und es ist sehr wichtig für mich, dass die Pferde glücklich sind".

Aber Agana ist doch ein bisschen anders, wenn Lillie mit ihm beim Turnier ist. „Wenn ich ihn einen Tag später auf einem Turnier reite, kommt all sein Blut nach oben. Er ist ein solch unglaublich gewitztes Pferd. Er weiß genau, um was es geht. Es ist, als ob er mich lesen kann. Ich kann es nicht erklären. Der einzige Grund dafür, den ich mir denken kann, ist, dass das genetisch bedingt ist und auf der Weise beruht, auf die er aufgezogen wurde. Ich denke, dass die Familie Verheij es gewaltig gemacht hat. Sie hat unglaublich viel Arbeit investiert, um das Pferd auf die richtige Art aufwachsen zu lassen und es auszubilden“.

Interesse an der Zucht

Lillie Keenan hat immer noch viel Kontakt zu Züchter Ben Verheij. „Ich habe selbst auch Pferde gezogen, also weiß ich, dass ein Pferd so etwas wie ein Kind von einem ist, und dass es schön ist, auf dem Laufenden zu bleiben. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass der Beginn des Lebens eines Pferdes dessen Karriere tatsächlich machen oder nicht machen kann. Die Rolle der Züchter, die ein Pferd auf die Welt bringen, es korrekt aufziehen und sich Zeit für es nehmen, kann wirklich den Unterschied in der Karriere eines Pferdes bedeuten“.

Ben Verhey der Züchter von Agana van het Gerendal Z

Die Rolle der Züchter, die ein Pferd auf die Welt bringen, es korrekt aufziehen und sich Zeit für es nehmen, kann wirklich den Unterschied in der Karriere eines Pferdes bedeuten“.

Es fällt auf, wie viel Interesse Keenan für die Zucht zeigt. Das auch im Gegensatz zu vielen ihrer amerikanischen Kollegen. „Die Zucht ist ein so wichtiger Bestandteil unseres Sports. Ich studiere Stammbäume und finde das interessant", sagt Keenan. „So wie dieser Sport ist, muss man dafür offen sein, finde ich. Es ist so unglaublich schwer, die richtigen Pferde zu finden. Und wenn man nicht in der Lage ist, teure Pferde zu kaufen, muss man es können, sie zu machen. Man muss also fähig sein, die talentierten Pferde in einem frühen Stadium zu finden und sie zu erkennen. Agana beweist, dass man mit den besten Blutlinien das Beste bekommen kann, was es gibt. Ich bin absolut kein Experte, aber ich bin sehr interessiert daran, darüber etwas zu lernen. Ben zeigt mir viele seiner jungen Pferde und Aganas Babys, und dann sieht man viele Übereinstimmungen".

Auch wenn sie keine tiefverwurzelte Kenntnis über die Springpferdezucht hat, so hat Keenan doch den großen Vorteil, dass sie genau weiß, welche Qualitäten ein Top-Springpferd haben muss, und was dazu gehört, um ein gutes Pferd zu züchten. Dass sie eine Verbindung zu Constant van Paesschen hat, wird auch dazu beigetragen haben. „Ich habe viel Zeit in Europa verbracht“, berichtet sie. „Ich habe die verschiedenen Zuchtprogramme verfolgt. Es ist ein langer Prozess des Nachdenkens über einen passenden Hengst für die Stute bis zum Springen auf höchstem Niveau. Jeder Schritt in dem Prozess kostet viel Energie und Zeit und macht mitunter auch Kopfschmerzen“, lacht Keenan. „Aber es lohnt sich sehr, wenn es gelingt. Ich habe viel Zeit mit Leuten verbracht, die am Anfang der Karriere eines Pferdes standen, und mit Leuten, die ein Stechen um olympisches Gold ritten. Wenn man den Prozess aus der Nähe miterlebt, weiß man, dass jeder Schritt wichtig ist, und jeder Schritt mit der Intention gemacht wird, das große Endziel zu erreichen. Wenn man die Pferde in den ersten fünf, sechs Jahren nicht gut behandelt und erzieht, denke ich nicht, dass sie das Endziel erreichen werden“.

Der Traum jedes Reiters

Agana van het Gerendal Z scheint, was das betrifft, also das ideale Beispiel für eine Topfamilie, eine gute Jugend, eine gewaltige Ausbildung und schließlich einen Klick mit dem passenden Topreiter zu sein. „Agana hat das Vermögen, die Qualität und die Technik, aber ich finde, dass seine allerwichtigsten Eigenschaften sein Herz und seine Einstellung sind. Das kann man einem Pferd nicht beibringen“, weiß Keenan. „Wenn man das perfekte Pferd zusammenstellen müsste, würde man Agana bauen. Außer seinen Qualitäten ist er sehr schön, und exterieurmäßig passt für unseren Sport alles gut zusammen. Dazu hat er genug Blut, aber er ist nicht wild. Er hat alles, was man in einem Springpferd sehen möchte, aber sein Verhalten und sein Verlangen, fehlerlos zu springen, kann man ein Pferd nicht lehren. Und das ist es wahrscheinlich, weswegen er für mich von unschätzbarem Wert ist“.

Keenan ist sich darüber im Klaren, dass Agana auch einen negativen Beitrag zu ihrer Karriere geliefert hat. „Er hat die Latte jetzt unrealistisch hochgelegt für alle Pferde, die nach ihm kommen“, lacht sie. „Aber das ist auch ein Beweis für all die gewaltige Arbeit, die sich Ben und seine Tochter mit ihm gemacht haben. Dieses Pferd hat mich verwöhnt. Es hat mir sehr viel Vertrauen gegeben, aber ich weiß auch, dass es selten so ausgeht wie mit Agana. Er ist der Traum  jedes Reiters“.

nan ist davon überzeugt, dass Tokio eine Option für Agana ist. „Das Pferd kann es. Das weiß ich bestimmt. Die einzige, die ihn davon abhalten könnte, bin ich. Der Bundestrainer und das Team um ihn herum müssen an mich glauben, denn ich bin erst 24 Jahre alt. In unserem Land ist es sehr schwer, in das Team zu kommen. Es gibt so viele gute Kombinationen. Aber ich habe in Fasther ein anderes sehr gutes Pferd, dass auch noch ein Jahr älter ist. Wir werden sehen. Was auch immer geschieht oder nicht geschieht – es ändert nichts daran, wie speziell Agfana für mich ist“.

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